HAS­LE-HEI­LIG­KREUZ

Holz­brücken

Brücken Ver­bin­den

Es han­delt sich um alte Quer­ver­bin­dun­gen über die Klei­ne Emme und die Ent­len zu eige­nen Gemein­de­tei­len von Has­le, aber auch zu Tei­len der Nach­bar­ge­mein­den Schüpf­heim, Ent­le­buch, Dopp­le­schwand und Romoos. Die meh­re­re Jahr­hun­der­te alten Brücken sind Bau­ob­jek­te alter Hand­werks­kunst und zwei­fel­los erhal­tens­wert. Die­sem Grund­satz wur­de bei den ver­schie­de­nen Restau­rie­run­gen, soweit wie mög­lich, Rech­nung getragen.

Die Gra­ben­brücke ist eine der älte­sten noch im Ori­gi­nal erhal­te­nen Holz­brücken im Ent­le­buch mit einer Walm­dach­kon­struk­ti­on. Das Bau­werk ist ein ein­drucks­vol­les Bei­spiel länd­li­cher Zim­mer­manns­kunst und im Land­schafts­bild von Bedeu­tung. Die Brücke stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Die 1976 restau­rier­te Brücke ist ein Steg von 17,7 m Spann­wei­te und einer Fahr­bahn­brei­te von 2,04 m. Das Hän­ge­werk trägt an zwei Säu­len die Boden­bal­ken. Über die drei Joche legt sich ein Schin­del­dach, das beid­sei­tig abge­walmt ist. Alle Ver­bin­dun­gen sind mit Holz­nä­geln gez­äpft, ein­zig die Fahr­bahn ist mit Eisen­bän­dern an den Hän­ge­säu­len befestigt.

 

 

Die Zing­gen­brücke, eine alte Holz­brücke im Grenz­be­reich der Gemein­den Has­le und Schüpf­heim, dien­te ursprüng­lich dem Ver­kehr der land­wirt­schaft­li­chen Gehöf­te von und zur Kan­tons­stras­se. Schon im Jahr 1640 stell­te Land­vogt Chri­stof Pfyffer das star­ke Inter­es­se der Ein­zel­hö­fe fest. Die ursprüng­lich unver­teil­ten Höfe Eneta­cher, Obrischwand und Täl­len waren über Jahr­hun­der­te zu einem wesent­li­chen Teil an Bau und Unter­halt pflich­tig. Unver­teil­te Gemein­de­wäl­der dien­ten auch dem Erhalt von Brücken und Wuh­ren. In der Fol­ge über­nahm das Säckel­amt Flüh­li-Schüpf­heim einen mass­geb­li­chen Anteil am Unterhalt.

Schon meh­re­re Jahr­zehn­te war die Zing­gen­brücke in einem schlech­ten Zustand. Die Abklä­run­gen zeig­ten, dass die Brücke nicht erhal­tens­wert war. Stu­diert wur­de in der Fol­ge ein Neu­bau. Die Vari­an­ten in Holz oder Beton wur­den gegen­über­ge­stellt. Im nahen ber­ni­schen Emmen­tal wur­den neue­re Holz­brücken als prak­ti­sche Bei­spie­le her­an­ge­zo­gen. Der Genos­sen­schafts­vor­stand konn­te die kan­to­na­len Instan­zen für eine zweck­mäs­si­ge, gefäl­li­ge Lösung in Holz über­zeu­gen. Die neue Holz­brücke wur­de im Jahr 1972 für rund 300 000 Fran­ken gebaut und ist ein Beweis dafür, dass unser Roh­stoff Holz auch in neue­ster Zeit im Brücken­bau sinn­voll ein­ge­setzt wer­den kann.

Nach­dem 1852 mit dem Bau der Stras­se von Dopp­le­schwand nach Ent­le­buch begon­nen wor­den war, erstell­ten Zim­mer­mei­ster Kas­par Züs­li und Bau­mei­ster Jost Wei­bel 1854 bis 1856 eine Fahr­brücke über die Klei­ne Emme.

Ein Kosten­vor­anschlag aus dem Jahr 1846 sah Gesamt­ko­sten von 5 540 Fran­ken und einen Mate­ri­al­auf­wand von 250 Baum­stäm­men und zir­ka 40 Fass Kalk vor. Ein vor­erst in Stein geplan­tes Wider­la­ger wur­de in Holz aus­ge­führt, muss­te aber schon 1866 auf­ge­mau­ert wer­den. Die Kon­struk­ti­on ver­stärk­te man 1931 mit Quer­bal­ken unter der Fahr­bahn, um die Brücke den Bela­stun­gen der neu­en Ver­kehrs­ver­hält­nis­se anzu­pas­sen. Aus der glei­chen Zeit dürf­ten auch die auf den Pfet­ten lie­gen­den Wind­ver­bän­de stammen.

An einem ein­drück­li­chen Ort bei Ent­le­buch über­spannt die Brücke in sie­ben Jochen das Fluss­bett der Klei­nen Emme. Die Lasten der knapp 30 Meter Spann­wei­te wer­den über ein mehr­stä­bi­ges Hän­ge­werk mit zum Teil dop­pelt geführ­ten Stre­ben und Spann­rie­geln ins Wider­la­ger abge­lei­tet. Paar­wei­se tra­gen die Hän­ge­säu­len den Streck­bal­ken des Hän­ge­werks und indi­rekt auch die Boden­kon­struk­ti­on. Auf den Ebe­nen der Pfet­ten und des Bodens über­neh­men Andre­as­kreu­ze die Hori­zon­tal­aus­stei­fung. Um die Trag­di­stanz zu ver­kür­zen und gleich­zei­tig das Pri­mär­sy­stem zu ent­la­sten, setz­te man wahr­schein­lich nach der Erstel­lung unter der Fahr­bahn bug­ar­ti­ge Stre­ben ein.

Mit dem Bau der neu­en Beton­brücke über die Klei­ne Emme hat aber das alte Bau­werk an Bedeu­tung ver­lo­ren. Nach län­ge­ren Ver­hand­lun­gen hat die Kan­to­na­le Denk­mal­pfle­ge der Ver­set­zung des alten Bau­werks über die Ent­len zuge­stimmt. Die Brücke wur­de von der Fir­ma Wal­ter Küng, Ent­le­buch, zer­legt, fach­män­nisch restau­riert und hat im Gebiet Farb­schach­en im Jahr 2004 eine neue Zweck­be­stim­mung erhal­ten. Sie dient nun als Fuss­gän­ger­ver­bin­dung über die Ent­len zur Drei­fach-Sport­hal­le und zu den Sport­an­la­gen Farbschachen.

In der Tal­soh­le beim Dorf Ent­le­buch fliesst die Ent­len in die Klei­ne Emme, «über die das so geheis­se­ne Ste­ge eine Art lan­ger, schma­ler, zit­tern­der Brückel­chen gehen, die im Lan­de auch sonst sehr gewöhn­lich sind», wie Pfar­rer Schni­der 1782 berich­te­te. Mit dem Bau der Obflüe­brücke über die Klei­ne Emme 1854 bis 1856 durch die Gemein­de Has­le war das Stras­sen­netz so weit ergänzt, dass nur noch eine befahr­ba­re Brücke über die Ent­len als Anschluss nach Ent­le­buch fehl­te. Die­se Brücke erstell­te Josef Kneu­büh­ler 1888, wie die Inschrif­ten der Dach­kon­struk­ti­on und die Akten belegen.

Das Trag­sy­stem der Zwi­schen­was­sern­brücke ist eine Holz­fach­werk­kon­struk­ti­on nach dem aus den USA ein­ge­führ­ten Howe­schen-System. Die Trä­ger unter­tei­len sich in acht vol­le Joche und je ein hal­bes Ein­gangs­joch, wel­ches eine ande­re sta­ti­sche Funk­ti­on zu über­neh­men hat. In den Details der Kno­ten­aus­bil­dung zei­gen die euro­päi­schen Exem­pla­re einen inter­es­san­ten Unter­schied im Ver­gleich zum Orgi­nal­sy­stem. Höl­zer­ne Ver­bin­dungs­stücke wur­den stäh­ler­nen vor­ge­zo­gen, was auf die gros­se Holz­bau­tra­di­ti­on hier­zu­lan­de zurück­zu­füh­ren ist. Die Zug­kraft der Eisen­stan­gen und der Druck der abwech­selnd ein­zeln oder paar­wei­se ange­ord­ne­ten Dia­go­nal­stre­ben der Wand wird somit über einen Hart­holz­keil gelei­tet. Im Wider­spruch dazu ste­hen die Kno­ten der hori­zon­ta­len Ver­stre­bun­gen auf Pfet­ten­hö­he, wel­che ori­gi­nal­ge­treu in Stahl aus­ge­führt sind.

Die alte Holz­brücke war aber seit län­ge­rer Zeit den Ver­kehrs­an­for­de­run­gen nicht mehr gewach­sen. Die Gemein­de Ent­le­buch erstell­te dann im Jahr 1993 par­al­lel zur bestehen­den Brücke eine Not­brücke. Die Holz­brücke muss­te der neu­en Beton­brücke im Jahr 2003 defi­ni­tiv wei­chen. Sie wur­de im Auf­trag der Anstös­ser­ge­mein­den von der Holz­bau­fir­ma Wal­ter Küng restau­riert und dient nun neben der Beton­brücke neu den Fuss­gän­gern und den Radfahrern.